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Deutschland und Chile: Bilaterale Beziehungen
Offizielle Beziehungen zwischen Deutschland und Chile bestehen seit 1952. Die bilateralen Beziehungen haben eine breite Grundlage in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sowie ähnlichen Auffassungen zu wichtigen multilateralen Themen. Chile ist Mitglied der OECD und gehört seit 2017 zu den Ländern mit oberem mittleren Einkommen. Deutschland unterstützt Chile in der Begleitung des aktuellen Verfassungsprozesses und anderer durch die Unruhen seit Oktober 2019 ausgelöster Reformen.
Die EU steht nach China und den USA an dritter Stelle der Handelspartner Chiles. Innerhalb der EU ist Deutschland der wichtigste Handelspartner Chiles. Deutschland bezieht aus Chile überwiegend Rohstoffe (Kupfer) und Nahrungsmittel. Bei den deutschen Exporten nach Chile stehen traditionell industrielle Erzeugnisse im Vordergrund.
Das Interesse an deutscher Kultur und an der deutschen Sprache ist in Chile groß. Die deutsche Einwanderung im Süden Chiles (ab 1850) sowie das Engagement deutscher Wissenschaftler, Erzieher, Unternehmer und Experten aller Bereiche haben zum Aufbau des Landes beigetragen und finden noch heute Anerkennung. Insbesondere im Süden des Landes sind deutsche Kultur und Sprache auch heute noch präsent.
Die bilateralen Kulturbeziehungen sind eng und vielseitig. Schwerpunkte sind die Vermittlung der deutschen Sprache, wissenschaftliche Kontakte zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Programmarbeit des Goethe-Instituts sowie die Förderung von 25 Schulen im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts (darunter fünf anerkannte Deutsche Auslandsschulen).
Deutschland genießt auch als Partner in Forschung und Wissenschaft einen sehr guten Ruf in Chile. Seit 2013 ist ein aktualisiertes umfassendes Rahmenabkommen zur bilateralen Zusammenarbeit in der wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit in Kraft.
Inhaltliche Schwerpunkte der umfangreichen und vielseitigen deutsch-chilenischen Wissenschaftskooperation liegen auf Erneuerbare Energien, Umweltschutz, Astronomie, Biotechnologie, Gesundheit, Digitalisierung und Dualer Berufsausbildung.
Leuchtturmprojekte sind unter anderem das in Santiago de Chile ansässige „Heidelberg Center Lateinamerika“ sowie das Solarenergie-Institut der Stiftung „Fraunhofer Chile Research“.
Chile ist regionaler Vorreiter bei Erneuerbaren Energien und ein wichtiger Partner bei der Entwicklung „grünen Wasserstoffs“. Chile hat – mit Deutschland – den Ko-Vorsitz im 2023 von den G7 gegründeten „Klimaclub“.